Die Natur „stirbt“, um sich auf ihre Wiedergeburt im Frühjahr vorzubereiten. Es ist der Beginn der dunklen Zeit, die Wende von äußerer Aktivität zu innerem Wachstum. Alles was geboren wurde, muss gestorben werden, zurückkehren in den Kreislauf. Das alte Jahr stirbt, während das neue geboren wird.
In der Neumondnacht Anfang November tritt der schwarze Gott Samain seine Herrschaft an. Er erlegt den Sonnenhirsch, raubt die Vegetationsgöttin und verschleppt sie in sein unterirdisches Reich, wo sie als Totengöttin herrscht – wer hellsichtig ist, kann sie als altes Weib im entblätterten Wald sehen, neunerlei Holz sammelnd.
Das Geheimnis der Samain-Nacht das Versprechen des Lebens nach dem Tode und der Wiedergeburt. Der Winterkönig Samain ist einerseits der Totengott, aber auch er trägt das Lebensgrün in den neuen Jahreskreis hinein – sein Kleid sind Tanne, Mistel und Stechpalme.
Auch die Sonne im Skorpion zeigt dies: es ist eine Zeit der Metamorphose, der grundlegenden Wandlung, die alles Überflüssige sterben lässt. Nur der Kern, die Essenz bleibt übrig. Wenn wir unsere Energien nach innen wenden und uns auf einen radikalen emotionalen Veränderungsprozess einlassen, uns rückhaltlos dem Sterben und Leben hingeben, können wir erfahren, was Geborgenheit und Schutz ist. Das Leben kann niemals ohne Tod sein – alles stirbt um wiedergeboren zu werden. Helferinnen in dieser Zeit sind die schwarzen Göttinen des Todes, der Unterwelt, die Zerstörerinnen, die Weise Alte (Ereshkigal, Kali, Hel/Holle, Hekate, Percht, Lilith).
Das Samainfest, übergegangen in das christliche Allerheiligen, ist ein Fest zur Erinnerung an die Verstorbenen. Wir gedenken unserer Ahnen, der Menschen, die vor uns den Weg gegangen sind. Denn wir sind eingebunden in die Geschichte unserer Herkunft, geben bewusst oder unbewusst Erlerntes an die nächste Generation weiter – positive Erfahrungen wie auch zerstörerische Verhaltensmuster – unser Erbe anzunehmen ist Teil unseres Weges zur Heilung und Lebendigkeit.
Zu Samain, heute auch in etwas verwandelter Art praktiziert als Halloween (was wiederum herzuleiten ist von engl. heiliger Abend, Allerheiligen), sind die gewöhnlichen Gesetze des Alltags aufgehoben und der Schleier zwischen der Welt der Toten und dem Reich der Lebenden besonders dünn. Es ist die Nacht des Chaos, der Feen, Elfen und Zwerge. Hexen und Zauberer verkehren mit dem Jenseitigen. Die Zukunft ist erkennbar – es ist eine der günstigsten Zeiten, wenn nicht die günstigste Zeit, des Jahres zum Orakeln.
Ich lade euch ein, den Übergang in den neuen Jahresabschnitt mit zu feiern:
Samstag, 6. November 16.00 Uhr
mitbringen:
* Trommel, Rassel
* Tabak/Kräuter
* etwas zu essen für alle (am besten fingerfood)
* einen Handspiegel
* 10.- € für Platz und Feuerholz
bitte anmelden