In all der Veränderungsenergie, in der wir uns derzeit befinden, hat ein neuer synodischer Venuszyklus begonnen.
Wer früh aufsteht, mag es schon bemerkt haben: Venus ist wieder als Morgenstern am Himmel unterwegs, gemeinsam mit Jupiter.
Man kann sie nicht verfehlen, denn in dieser Phase ihres Zyklus ist sie der Erde am nächsten und somit am hellsten (und es sehr beeindruckend, sich visuell mit Venus zu verbinden…).
Wenn wir mit dem Zyklus bewusst arbeiten, gibt uns dies Macht (i.S.v. engl. power). Es gibt der göttlichen Weiblichkeit mehr Macht, sowohl persönlich als auch kollektiv.Wenn wir uns mit Venus verbinden, hilft dies uns, in das göttlich Weibliche einzutauchen und wir können bewusster in unserem Mit-Schöpferdasein agieren.
Viele Kulturen haben mit den Zyklen der Planten gearbeitet, ihr Leben in Einklang mit den verschiedenen Phasen gelebt. Der kosmologischen Zyklus von Venus wird in der sumerischen/babylonischen Geschichte von Inanna/Ishtar erzählt. Er beginnt, wenn Venus als Morgenstern (dh. vor der Sonne) aufgeht. Inanna hört den Ruf, in die Unterwelt hinabzusteigen und beginnt mit den Vorbereitungen.
Nach einer Weile wird Venus wieder direktläufig und macht dann 7, manchmal auch 8, Konjunktionen mit der abnehmenden Mondin am Morgenhimmel. Jede dieser Konjunktionen repräsentiert eines der Tore, durch das Inanna geht und wo sie jeweils einen Teil ihrer Kleidung abgeben muss. Die abnehmende Mondsichel verdeutlicht den Abstieg in die Unterwelt: der Mond verliert an Licht und sieht wie ein Boot aus (in der Mythologie bringt ein Boot einen in die Unterwelt). Jedes der Tore symbolisiert ein Chakra und jeder Teil der könglichen Kleidung symbolisiert das, was befreit wird.
Inannas weilt in der Unterwelt, wenn Venus mit der Sonne ihren Weg fortsetzt, 60-90 Tage. Die Unterwelt ist weit und ein Platz des Lichts: während Inanna/Venus mit der Sonne reist, ist sie von der Erde am weitesten entfernt. Nachdem Inanna in der Unterwelt gestorben und wiederbelebt wird, geht sie am Abendhimmel auf und macht 7, oder 8, Konjunktionen mit der zunehmenden Mondin – dem zunehmenden Licht – und nimmt ihre Machtutensilien wieder an sich.
Nachdem Venus durch alle Tore gelangt ist, kehrt sie in den Himmel zurück und hat ihre Reise vollendet. Sie wird wieder rückläufig, verschwindet vom Abendhimmel, verwandelt sich, und erscheint dann als völlig neuer Archetyp wieder am Morgenhimmel.
So wie jetzt. Venus neuer Zyklus hat am 12. Juni in den Zwillingen begonnen. Wenige Tage zuvor ist auch Jupiter in die Zwillingen gewechselt. Jupiter erweitert, was er berührt – somit sind das weiblich göttliche Prinzip wie auch das Mysterium der Zwillingsenergie verstärkt.
In diesem Zyklus geht es um die weibliche Kreativität und die weibliche Magie. Die Zwillings-Göttin ist die magische Frau, die zwischen den Welten wandert. Sie ist eine weibliche Form von Hermes, eine geflügelte Göttin. Sie reist zwischen den Welten und erkundet mehrere Ebenen der Wirklichkeit. Der Zwillingsweg zur Magie befindet sich irgendwo zwischen dem Reich der Menschen und dem der Feen, der Elementargeister, der Tiere und Pflanzen. Und genauso hat die Zwillingsenergie auch die Fähigkeit, eine fruchtbare Kreuzung zwischen männlichen und weiblichen Energien entstehen zu lassen. Wir leben in einer Zeit, wo die männlichen und weiblichen auf dem Prüfstand sind. Die Zwillingsenergie hilft uns bei der Befreiung der starren Geschlechterrollen, die Schmerz und Trennung zwischen Männern und Frauen sowie zwischen der Menschheit und der lebendigen Erde verursacht haben.
Wenn wir uns einlassen, mit Venus/Inanna in diesem Zyklus in die Unterwelt hinabsteigen, können wir unseren Blickwinkel, unseren Montagepunkt verändern. Wir können unsere Fähigkeit, mehr resp. anders wahrzunehmen – sehen, hören, fühlen wie auch uns ausdrücken und gestalten – erweitern. Die Zwillingsenergie öffnet uns Wege, wie die Kinder spontan, unmittelbar, voll Leichtigkeit und spielerisch zu sein. Sie hilft uns, in einen erweiterten kommunikativen Austausch mit den Welten zu treten.
Im letzten Zyklus (Skorpion) ging es um die im Verborgenen agierende Zauberin, die schamanische Hexe, die über das Er-Leben des Leben-Tod-Leben-Zyklus weiß. Wir haben gelernt, uns unseren Ängsten zu stellen und den alten Strukturen erlaubt, zusammenzubrechen (siehe alte Venus-Blog-Artikel). Im jetzigen Zyklus erfahren wir, welche neuen Formen entstehen können. Jupiter und Venus in den Zwillingen geben uns die Möglichkeit, mit kindlichen Vertrauen in das Neue einzutauchen und das Leben als Abenteuer zu betrachten. Zwillinge ist ein Luftzeichen und zeigt uns die Leichtigkeit des Geistes. Es lehrt den Spaß am Experimentieren und Erforschen und dass das Leben ein spannendes Spiel ist.
In jedem Venuszyklus ist es vor allem wichtig, der Phase der eigenen Geburtsvenus Aufmerksamkeit zu schenken, zu wissen, in welchem Teil des Zyklus man geboren ist, da die eigene Venusstellung eine eigene signifikante Bedeutung hat.
So kann sie z.B. an einem der Tore als Morgenstern oder als Abendstern platziert sein; sie kann rückläufig als Abendstern sein oder in Konjunktion mit der Sonne. Sie kann sichtbar sein (mehr als 10 Grad von der Sonne entfernt) als Morgenstern – dann hat ein neuer Zyklus begonnen, oder als Abendstern – dann ist sie in der allerletzten Phase des Zyklus. Als Morgenstern trägt sie die Energie der Kriegerin, hat eine Mission, einen Zweck gewählt, um in die Unterwelt, in die Initiation zu gehen. In Konjunktion zur Sonne (innerhalt 10 Grad) und direkt befindet sie sich in der Unterwelt-Phase und ist ein Ausdruck von Tod und Wiedergeburt: Sie stirbt, ihre alte Vorstellung, wer sie ist, stirbt, und wird dann wiedergeboren.
Wenn wir in einem bewussten Weg mit dem Zyklus arbeiten, vertieft sich unsere Beziehung zu Venus. Als Frau vertieft sich der Ausdruck meines göttlichen Frauseins, was ich als Frau in diesem Leben ausdrücken möchte. Für den Mann ist es seine Verbindung mit der göttlichen Weiblichkeit, mit der weiblichen magischen Welt. Das Arbeiten mit dem Zyklus zeigt u.a., ob es resp. was es noch gibt, das befreit werden möchte, was sterben will.
Alle, die zwischen dem 12. Juni 2012 und dem 13. Januar 2014 ein Vielfaches von 8 alt (16, 24, 32, 40, 48,…) werden, erfahren eine persönliche synodische Venus-Rückkehr. Die Konjunktionen mit der Mondin sind für sie eine phantastische Möglichkeit, zeremoniell mit Venus zu arbeiten. Aber auch für alle anderen : )
Ich lade dich ein, das alte in Vergessenheit geratene magische weibliche Wissen wieder lebendig werden zu lassen.
Es wird eine neue Gruppe nach den Sommerferien geben. Und wer mehr zur eigenen Venus, zum eignen Zyklus erfahren möchte, kann eine entsprechende astrologische „Venus-Beratung“ bekommen.