Am 9. März findet eine totale Sonnenfinsternis um 1.57 Uhr UT (2.57 bei uns) statt. Für uns nicht sichtbar, auch nicht partiell, und dennoch von Bedeutung.
Die Sonnenfinsternis (der Saros Serie 130) ist in Indonesien und über dem Pazifischen Ozean total. Partiell in Malaysia, den Philippinen, Thailand und Hawaii. Der zentrale Verlauf der Sonnenfinsternis beginnt im Indischen Ozean, führt durch Indonesien und endet im Pazifischen Ozean nördlich von Hawaii.
Sonne und Mond befinden sich in Konjunktion mit Chiron am absteigenden Mondknoten in Fische, in Opposition zum Jupiter am aufsteigenden Mondknoten in Jungfrau und im Quadrat zu Saturn in Schütze. Ein großer Spannungsaspekt zwischen Sehnsucht, Wunsch, Traum und Einschränkungen im Alltag, bezüglich des praktischen Handelns, Begrenzungen des Machbaren.
Man kann diese Spannung im Weltgeschehen deutlich erkennen (fundamentale Unterschiede der verschiedenen Staaten bezüglich der Sehnsüchte und Wünsche Notleidenden zu helfen, Grenzen aufzulösen und der Angst vor Ausgegrenzt-Sein, Flüchtlingen, Auflösung der vertrauten Struktur)
Persönlich kannst du dich fragen, welche Angst vor Überfremdung, vor Fremdbestimmung und welche Sehnsucht nach Auflösung und Erweiterung du hast.
Finsternisse arbeiten außerhalb der gewöhnlichen Realität. Sie öffnen ein Fenster zu einem Platz zwischen den Welten, wo wir unsere Gegebenheiten überprüfen, überarbeiten, neu träumen und neu visualisieren können.
Finsternisse beschleunigen unser Zeitempfinden. In wenigen Stunden erleben wir während einer totalen Sonnenfinsternis den Übergang von Tag zu Nacht, deren totale Dunkelheit nur wenige Minuten anhält, und den Beginn eines quasi neues Tages.
Da sie Portale der Beschleunigung sind, bringen Finsternisse auch Veränderung. Während der kurzen Zeit (in diesem Fall 4 Minuten 9 Sekunden), in der das Licht der Sonne blockiert wird, sehen wir sozusagen nicht mehr alles und können uns auf das, was direkt vor uns liegt, fokussieren. Unsere eigenen Prioritäten rücken in den Vordergrund, wir nehmen die Welt um uns weniger wahr. In dieser Zeit kann großes Wachstum passiert.
Wir können Finsternisse nutzen, doch meist tun wir es nicht. Es ginge uns besser, wenn wir authentischer unser Potenzial leben würden. Jedoch haben wir den – bewussten oder unbewussten – Wunsch, es anderen recht zu machen. So bleiben wir in unserer alten Komfortzone, weil die Angst vor den Konsequenzen uns lähmt. Dies führt unwiderruflich zu Konflikten – in uns und mit anderen. Denn unsere eigenen Träume sind ja nicht weg, nur weil wir sie nicht beachten. So sieht es dann oft so aus, als käme eine ungewollte, meist schmerzhafte, Veränderung von außen, die uns zwingt, neues Terrain zu betreten.
Die Veränderungen betreffen grundsätzlich alle Gradzahlen zwischen 16° und 22° der beweglichen Zeichen (Zwilling, Jungfrau, Schütze, Fische) sowie 1°-7° der fixen Zeichen (Stier, Löwe, Skorpion, Wassermann). Hast du in den Bereichen Planten oder andere sensitive Punkte im Geburtshoroskop, frage dich ehrlich, welche Veränderungen (längst) anstehen. Wie hast du die Energien des/der Planten bislang gelebt? Zu viel, zu wenig? Welches Potential gilt es zu erforschen, zu integrieren? Welche Aspekte abzulegen?
Du kannst die Energien auch nutzen, indem du dich mit dem Haus, in das die Sonnenfinsternis in dein Geburtshoroskop fällt (18° Fische 56′), beschäftigst. In welcher Hinsicht ist dieser Lebensbereich reif für Veränderungen? Welche Träume hast du bezüglich der Themen dieses Hauses? Welches Potential hast du noch nicht genutzt? Oder auf eine Art und Weise genutzt, die dir nicht mehr dient, dich in alten Verhaltensmustern stecken lässt? Überholte Verhaltensweisen gilt es zu erkennen und abzulegen bzw zu wanden.
Hast du einen Planeten auf 16°-22° Fische in deinem Horoskop, gelten die Fragen auch für das Haus, das er beherrscht.
Dass Jupiter, der große Wohltäter, der Herrscher der Sonnenfinsternis ist, verheißt, dass wir unser Potential erfüllen werden können. Jedoch befindet sich in der Jungfrau (7°), in einem Zeichen, in dem er nachteilig gestellt (detriment) ist, sowie rückläufig, was ihn zusätzlich schwächt. Es ist wichtig, dass wir unsere eigenen moralischen Richtlinien mit einbeziehen, unser vom Herzen kommendes Mitgefühl zeigen, unsere eigene innere Wahrheit befolgen. Eitelkeit, Vernachlässigung unserer „Regeln“, Unterdrückung unsere Gefühle, (Selbst-)Mitleid werden uns kaum helfen, unser wahres Selbst und unsere Träume zu definieren, geschweige denn zu verwirklichen.
Das Fische-Zeichen ist bekannt für sein Einfühlungsvermögen und seine Intuition. Selbst wenn du nichts von deinem Horoskop weißt, kannst du die Energie der Sonnenfinsternis nutzen. Nimm dir während der Finsternis Zeit und lausche in dich hinein. Stell dein Denken ab und bitte um Antworten auf die Frage, was für dich die anstehenden Veränderungen sind. Vertraue den Bildern, Botschaften, Gefühlen, die kommen.
Da diese Sonnenfinsternis eine Finsternis des südlichen Mondknotens ist, können wir das Fenster nutzen, alles abzugeben, was uns abhält, unsere eigene wahre Bestimmung zu leben.
Am 23. März folgt eine Halbschatten-Mondfinsternis, des nördlichen Mondknotens. Artikel dazu folgt auch.
Beitragsbild: Hans Schremmer, sternwarte-moers.de
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