Morgen früh, am 23. September, um 3 Uhr 55, ist Herbstanfang.
Zeit der Balance. Stillstand für 3 Tage. In dieser Zeit geht die Sonne genau im Osten auf und genau im Westen unter. In dieser Zeit sind die Tage und Nächte auf der Erde gleich lang. Während der Tagundnachtgleichen ist das magnetische Feld der Erde durch die Ausrichtung der Sonne mit dem Äquator reduziert. Dies ermöglicht eine einfachere Kommunikation mit andern Dimensionen. Viele alte Kulturen sahen diese Zeiten als Fenster oder Tür, die uns den Zugang zu andern Dimensionen ermöglichen und haben die Sonnenfeste jeweils mit zeremoniellen Absichten zugebracht. Es geht nicht darum, ihre Zeremonien zu wiederholen. Vielmehr geht es darum, als Mit-Schöpfer Wege zu erschaffen, die heute Bedeutung haben und die Energien der Sonne sowie die Informationen, die wir durch diese Sonnen-Tore empfangen, zu nutzen. Die Sonne ist die Quelle des Lichts, des Lebens, der Energie und Gesundheit. Sie trägt vitale Lebenskraft und Lichtinformation, die wir mit unseren Körpern aufnehmen. Darum ist es so wichtig, uns täglich für eine gewisse Zeit draußen im Sonnenlicht aufzuhalten.
Danach werden die Tage kürzer als die Nächte sein und mit der zunehmenden Dunkelheit nimmt der Rückzug nach innen zu. Im Jahreskreis ist der Herbst der „Abend“. Man kommt zur Ruhe und schaut auf das, was war, zurück.
So laden die drei Tage der Herbst-Tagundnachtgleiche ein, innezuhalten und den Sommer, wie er war, mit allem was er brachte, nochmals anzuschauen. Es ist eine gute Zeit zum Reflektieren, um auszusortieren und abzuschließen, so dass wir ohne unnötigen Ballast in den Winter gehen, und frei und kraftvoll mit dem Frühling Neues beginnen können.
Der Herbst ist die Zeit der Ernte – innerlich wie äußerlich – und die Zeit des Dankes – der Natur, den Ahnen, den Mitmenschen und uns selbst gegenüber. Es tut gut, uns die Zeit zu nehmen und nachzuspüren, was wir alles geerntet haben, was dieser Sommer, dieses Jahr, unser bisheriges Leben, unsere Ahnen, uns geschenkt haben. Was will gewürdigt werden – egal, ob es etwas ist, das bleibt oder etwas, was es zu verabschieden gilt oder sich längst verabschiedet hat.
Astrologisch betrachtet: Sonne (0° Waage) in Konjunktion mit Merkur (1°40′ Waage), in Opposition zu Chiron (0°07′ Widder) und im Quadrat zu Saturn (2°46′ Steinbock). Das Thema Ungerechtigkeit bzw das Wiederherstellen der kosmischen Balance und Gerechtigkeit steht im Mittelpunkt. Damit dies geschehen kann, müssen wir für unser eigenes Leben volle Verantwortung übernehmen und den Mut aufbringen, unsere eigene Frequenz zu verändern, so dass wir für das Gemeinwohl und nicht nur den eigenen Profit uns einsetzen. Es geht darum, das Heilige zu schützen und dafür einzustehen – das Heilige des Lebens, das Heilige der Erde, das heilige des Himmels.
Am Dienstag, 25. September,um 4 Uhr 51, ist Vollmond. Mit dem Mond (01°59′ Widder) in Konjunktion zu Chiron. Beide in Konjunktion mit dem Fixstern Deneb Kairos, in Opposition zu Sonne (1°59′ Waage) und Merkur (5°18′ Waage), in Sextil zu Mars (3°37′ rx Wassermann), südlichem Mondknoten (4°21′ rx Wassermann) und Lilith (5°31′ Wassermann), im Halbsextil zu Uranus (1°40 Stier), und im Quadrat zu Saturn (2°49′ Steinbock).
Auf der emotionalen Ebene geht es um unsere eigenen Wunden und Ängste, unsere Hemmungen, Imitationen und Einschränkungen und darum, uns all der Herrlichkeit unsere Verteidigungsmechanismen bewusst zu werden.
Alles in allem eine gute Zeit zur Heilung. Heilung alter Traumata. Heilung alter Glaubenssätze – die, die mit „Ich bin nicht gut genug …“ oder „Ich habe nicht das Recht, … zu sein, zu handeln.“ (und wo wir kein Problem haben, dass andere … sind oder handeln). Diese Glaubenssätze können ihre Wurzeln in der Kindheit haben oder viel älter, geerbt, sein. Bei chronischen Wunden gibt es meist niemanden zu beschuldigen. Es ist der Teil in uns, wo die Wunde schlicht unfair ist. Falscher Ort, falsche Zeit. Wie zB im/durch Krieg. Chiron am Punkt der Tagundnachtgleiche gibt uns kollektiv die Möglichkeit, die kosmische Balance und göttliche Gerechtigkeit wieder herzustellen. Dazu müssen wir sie jedoch zuerst in uns wieder herstellen. Dies ist nicht einfach und geht auch nicht mal eben schnell. Es braucht dazu die Bereitschaft, hinzugucken, wo wir selbst ungerecht gehandelt haben, andern oder uns selbst gegenüber unfair uns verhalten haben, wo wir gemein waren, nicht verziehen haben. Dazu gehören auch die Rache(pakete), Schuldzuweisungen und Beschwerde(briefe), die sich in unsern Taschen und Wohnungen stapeln. Und dann zu verzeihen, wirklich zu verzeihen – den andern und uns selbst.
Mars hilft mit seinem Mut und seiner Zuversicht, die alten Muster zu verändern. Uranus hilft mit dem Drang, alte Strukturen aufzubrechen; er bringt frischen Wind, Unabhängigkeit, Freiheit, wenn auch oft unerwartet und unvorhersehbar. Lilith hilft uns, neue Wege zu finden, um die wilde kraftvolle ungebundene weibliche Seite auszudrücken.
Es wird nicht leicht sein, das, was wir in uns spüren und denken, auszudrücken. Gefühle versus Verstand, irrational versus überanalytisch. Und beide Seiten fühlen sich eingeschränkt (meist von andern, meist von denen, die uns nahe stehen). Am besten ist es, wenn wir auf non-verbale Art all unsere Gefühle ausdrücken, um unnötige Argumente uns Missverständnisse zu vermeiden. Va mit Deneb Kairos sind Streitereien, Dickköpfigkeit usw verstärkt.
So sehr wir unter Saturn uns traurig und einsam fühlen können, bitter und zynisch, schuldig und beschämt, depressiv und zurückgezogen, andern oder uns Vorwürfe machen, er ist der Schlüssel zu neuen Strukturen. So können wir uns in den nächsten Wochen unsere Scham und Schuld Muster näher angucken und verändern.
Ein Vollmond so kurz nach der Tagundnachtgleiche bedeutet, dass der Mond (als Übermittler) nochmals die Mysterien der Tagundnachtgleiche beleuchtet.
Die Herbst Tagundnachtgleiche ist zur Zeit auf den galaktischen Nordpol ausgerichtet, eine Region, die die Astronomen als eine der besten betrachten, um andere Galaxien zu studieren. Es ist ein geniales Tor, um ein tieferes Verständnis über Zeit und Raum und unsere Beziehung zu Zeit und Raum zu bekommen. Wir werden derzeit mehr und mehr multi-dimensional, wir sind dabei, zu lernen, in mehr als einer Realität zu existieren, wir vertiefen unsere Fähigkeit, bewusst den Traum weiter zu träumen. Es gibt keine Regeln dafür, wie wir uns in diesem Prozess beteiligen. Wir sind dabei, neue Wege lebendig zu sein, zu erschaffen!
Berenikes Haar gibt uns wichtige Hinweise über diese Region des Himmels. Haar ist ein Symbol vieler Mythen. Es steht für Stärke, Macht, Lebenskraft. Es ist Rapunzels Rettung aus dem Gefängnis (mit Hilfe des heiligen Männlichen). Es verbindet uns mit der Kraft der Gedanken, spirituellem Wissen, Inspiration. Kalis Haar ist Zeit, Buddhas Haar die Beherrschung der Lebenskraft auf friedvolle, heitere, gelassen Art.
Beitragsbild: cancunadventure.net
Bild vom Haar der Berenike: Volker Nawrath