Inanna schreitet am 28. November auf ihrem Weg aus der Unterwelt durch das dritte Tor, wo sie ihren Ring der Macht wieder erlangt und damit ihre persönliche gesunde Kraft. Die dünne zunehmende Mondsichel und Venus (3°25‘ Steinbock) sind zusammen mit Jupiter nach Sonnenuntergang am westlichen Abendhimmel zu sehen.
Das dritte Tor entspricht unserem Solar Plexus Chakra, Manipura. Es ist der Sitz unserer Macht/Kraft (engl. power) und unseres Einflusses, wo wir unsere Antriebe und Wünsche verarbeiten, unsere Gefühle und Erfahrungen integrieren, und von wo wir die Kraft schöpfen, unser Leben bewusst und machtvoll zu gestalten. Im jetzigen Venuszyklus geht es darum, dies va in Beziehungen (mit uns selbst, der Natur, dem Kosmos, unseren Mitmenschen etc) umzusetzen.
Am 26. November war Neumond, welcher ziemlich viel unkontrollierbare Energie freisetzt und uns mit unserer Machtlosigkeit kontrolliert. Mond und Venus sind nun konjunkt Kaus Medius, einem der Fixsterne in der Mitte vom Bogen des Bogenschützen, dem Ort, über den das Ziel für den Pfeil anvisiert wird. So chaotisch und unberechenbar es derzeit auch sein mag in all der Veränderungen, so wichtig ist es, dass wir jetzt herausfinden, auf welches Ziel wir uns konzentrieren.
Der Mond steht nun im Trigon zu Uranus und im Sextil zu Mars – zum Neumond war es Qunicunx und Halbsextil, so dass ein wenig der Spannung raus ist. Allerdings steht der Mond (und Venus) nun im Quadrat zu Chiron, so dass uns der alte Schmerz noch deutlicher bewusst wird – sei dies durch äußere Umstände, Mitmenschen etc oder durch inneres „Hinschauen“. Die Abbildungen von Chiron und Schütze sehen sich sehr ähnlich. Beide haben Pfeil und Bogen, beide sind halb Pferd und halb Mensch. Der eine, Chiron, ist jedoch verletzt worden durch vergiftete Pfeile. Dieser Mythos gepaart mit diesem Venus-Tor lässt mich darüber nachdenken, das es wertvoll sein könnte, herauszufinden, wo wir verletzt wurden, verwundet sind und aufgrund dieses Traumas uns nicht trauen, ein Ziel anzuvisieren, für unsere Visionen zu kämpfen.
In den nächsten Tagen, wenn der Mond über den südlichen Mondknoten wandert, ist es lohnenswert, alte starre Strukturen abzulegen, va was unser Bedürfnis nach Sicherheit betrifft. Es geht darum, neue offene Strukturen in unserem Leben, va im Bereich Beziehungen, zu erschaffen, die uns erlauben uns in der Freiheit und Unkontrolliertheit sicher zu fühlen und auch dem anderen dies zu ermöglichen. Dies geht nur, wenn wir über eine uns noch unbekannte Schwelle treten, etwas Unbekanntes riskieren.
Während der nächsten Wochen geht es darum, bewusst unsere eigene Macht und sexuelle Kraft auf eine Weise auszudrücken, die zum einen für uns stimmt, die zu uns passt, die uns nährt und stärkt, und die gleichzeitig auch eine co-kreativen Partnerschaft fördert.
Dafür sind hilfreich:
* die Farbe Gelb – Kleidung, Steine (wie Tigerauge, Topas, gelber Turmalin, Citrin), Blumen, Bildern, Nahrung (Zitronen, Ananas, Pampelmusen, Sonnenblumenkerne, Kürbis, Ingwer)
* Feuer – eines im Garten machen oder als (gelbe) Kerze im Haus
* Manipura aktivierende Asanas und Pranayamaübungen
* Meditationen mit zB dem Mantra RAM, dem Erzengel Uriel
* eine Bauchmassage (am besten mit Pampelmusenöl)
* bewusstes Atmen in den Solar Plexus
* das Bild der zehnblättrigen Lotusblüte
* die Auseinandersetzung mit der/m inneren JägerIn, KriegerIn. Was lässt dich den Bogen instabil halten? Was hindert dich daran, den Pfeil abzuschießen?
Beitragsbild: Uranographia, Johann Bode (1801), Jacopo Montano