Epochale Wintersonnenwende 2020

Dieses Jahr endet astrologisch mit einer großen Fanfare. Der Dezember ist nicht nur geprägt von den beiden Finsternissen (Mondfinsternis am 30. November und Sonnenfinsternis am 14. Dezember), es findet auch eine sehr außergewöhnliche Wintersonnenwende statt, deren Energien weit über 2021 hinaus wirken werden.
Saturn tritt wenige Tage vor der Sonnenwende, am 17. Dezember, von einem seiner Zeichen in ein anderes, vom Steinbock in den Wassermann (das er bis März 2023 durchwandern wird). Jupiter tritt am 19. Dezember um 14.04 in den Wassermann (bis Dezember 2021). Die Sonne tritt am 21. Dezember um 11.02 in den Steinbock – bei uns Wintersonnenwende, kürzester Tag und längste Nacht, Sonne am tiefsten Stand. Nur wenige Stunden später, um 19.21 findet die Konjunktion von Jupiter und Saturn statt (0°29′ Wassermann) und es beginnt ein neuer, 20 Jahre andauernde, Jupiter-Saturn Zyklus. Am 22. Dezember um 16.30 findet eine Konjunktion von Lilith und Uranus (neben Saturn weiterer Herrscher vom Wassermann) statt (6°56′ Stier).

Die Tage werden kürzer, die Dunkelheit nimmt weiterhin zu. Diese Zeit ist tief und schwer, „tiefer als der Tag gedacht“. Und derzeit mit all den äußeren Geboten, Verboten, Regeln, Einschränkungen fühlt es sich für viele noch schwerer als sonst an.
Diese Zeit im Jahr ist immer Zeit für Stille, Langsamkeit, Innehalten, Innenschau. Ausmisten, alte Muster sterben und sich wandeln lassen. Uns vorbereiten auf die Wiedergeburt des Lichts, Platz schaffen für das Neue, was wir noch nicht kennen. Dieses Jahr geht es jedoch neben dem persönlichen neuen Licht auch um ein kollektives Neues.

Es ist viel davon die Rede, dass mit der Jupiter-Saturn-Konjunktion in Wassermann nun endlich alles besser wird, die düsteren schweren Steinbock Jahre endlich vorbei sind. Doch so schnell wird es nicht gehen, denn auch Wassermann ist von Saturn beherrscht. Jupiter hat zwar im Wassermann viele idealistische Ideen und Visionen von Freiheit und ein neues Miteinander, doch es ist nicht er sondern Saturn, der im Wassermann die meiste Kraft hat. Saturn ist im Wassermann hoch gestellt, verfügt damit über mehr Kraft als Jupiter.

Saturn bewahrt, konserviert und da auch Wassermann ein fixes, bewahrendes Zeichen ist, wird unsere Welt die nächste Zeit weiterhin von Saturn geprägt sein. Es wird also weiterhin um das Erschaffen und nicht nur um die Erweiterung von Grenzen gehen. Allerdings können wir inmitten der Etablierung von weiteren Grenzen diese aber schon auch erweitern – bestenfalls verantwortlich, wobei es leider wahrscheinlicher sein wird, dass es Anfang des Jahres mit Mars-Uranus im Quadrat zu Jupiter-Saturn diverse rebellische Aufstände geben wird. 

 

Für die Mathe-Freaks:
Ungefähr alle 20 Jahre gibt es eine Jupiter-Saturn Konjunktion und alle 60 Jahre wiederholt sie sich nahe der Stelle, wo sie vor 60 Jahren statt fand. Weil nur nahe und nicht exakt an der Stelle, wandern sie so langsam durch den Sternzeichenkreis und wechseln das Element; machmal überschneidet es sich (ein neues Element hat begonnen und noch einmal findet die Konjunktion im alten Element 20 Jahre später statt, bevor es dann endgültig im neuen Element stattfindet). Sie finden rund 200 Jahre in einem Element statt, und alle 575 bis 675 Jahre wieder im gleichen Zeichen.

Momentan befinden wir uns im Übergang vom Erd-Element ins Luft-Element. Die Erd Serie began 1802 in Jungfrau und endete 2000 in Stier. Die Luft Serie begann 1980 in Waage und wird 2199 in Wassermann enden. 2040 findet die Konjunktion in Waage (17°55′) statt – 60 Jahre zuvor, 1980, fand sie in Waage statt und 60 Jahre weiter, 2100, wird sie zum dritten und letzten mal wieder in Waage (25°22′) stattfinden.

Für die Historiker:
Jupiter- Saturn Konjunktionen fanden im Wassermann statt: 491 (09°30′), 551 (14° 04′), 670 (29° 35′). Dann wieder 556 Jahre später: 1226 (2°58′), 1345 (19° 01), 1405 (23°46′). Und jetzt, nach 615 Jahren, wieder im Wassermann (00°29′).

Für die Sterngucker:
Die Konjunktion am 21.12.2020 wird gut sichtbar sein, da beide der Erde nahe sind. Man kann sie jetzt schon gut beieinander sehen, wobei Jupiter viel heller scheint als Saturn. Das letzte mal, das beide so gut sichtbar waren, war 1226. 


Saturn wird gern als der große Übeltäter hingestellt. Ist er aber nicht, wenn man weiß wie man mit seinen Energien am besten umgeht. Wir wollen und ersehnen eine neue Welt. Um diese im Einklang mit Saturn zu erschaffen, ist ad eins Verantwortung sehr wichtig. Dann das Überprüfen, ob das, was wir erschaffen, auch nachhaltig ist, ein gutes Fundament bildet. Pluto tritt 2023/24 in den Wassermann. Spätestens dann werden die neuen Strukturen intensiv überprüft und transformiert werden. Damit es dann weniger schmerzhaft sein wird, sind wir gut beraten, uns jetzt schon langsam und verantwortlich an die Arbeit zu machen – in uns selbst – und dort neue Strukturen der Freiheit zu erschaffen. Saturn Im Wassermann geht es um verantwortliche Umsetzung von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit.

Wir können sie in der Welt erst dann verwirklichen (und wir sind es, die die neue Welt verwirklichen können – das zu erkennen, darum geht es auch), wenn wir sie in uns manifestiert haben. Dh zuerst einmal müssen wir uns selbst fragen was wir überhaupt unter Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit verstehen, und dann mit Absicht diese für uns auch umsetzen, bevor wir kollektiv in einer solchen Welt leben werden. Die Schritte von Saturn sind langsam und ausdauernd. Nehmen wir also unsere jupitären Ideen und geben ihnen eine saturnale Struktur. 

2020 war ein Jahr mit vielen Veränderungen. Die Welt, wie wir sie kannten, existiert schon nicht mehr. Die meisten Menschen leben in Angst – Angst vor Krankheit, Angst vor wirtschaftlichen Ruin, Angst vor Freiheitsberaubung. Jedoch hat 2020 all denen, die ihren Fokus nach innen gerichtet haben, viele Einsichten und wunderbare Monate beschert. Der Wert des Lebens liegt nicht in Macht oder Einkommen. Das Leben ist ein Geschenk und wir göttliche Wesen.
Wir konnten (und haben im Tele Forschungskreis) erfahren, wie wir mit allem verbunden sind und welche Größe wir wahrhaftig in uns haben. Es liegt an uns, wieviel wir davon zulassen. Es lag an uns, wieviel innere bewusste Arbeit wir gemacht haben, wieviele unserer Ängste wir ablegen konnten. Die äußere Welt ist es nicht, die uns definiert sondern wer wir im Innen sind. Je mehr wir uns erlaubt haben, innerlich zu sterben, desto lichter sind wir 2020 geworden, desto bewusster leben wir unsere Göttlichkeit. 

Saturn in Wassermann erinnert uns an unsere göttliche Bestimmung und unsere Verantwortung, was unsere Schöpferkraft betrifft. Wir erschaffen gemeinsam mit der Erde, mit allem Leben, die neue Realität und Saturn erinnert uns daran, dies bewusst zu tun. Es ist unabdingbar dass wir nach den Prinzipien der universellen Gesetze, des göttlichen Wissens, der universellen göttlichen Liebe, des bewussten Verständnis des Herzens der göttlichen Schöpfungskraft, der göttlichen Intelligenz (oder welchen Namen du sonst hast) handeln.

Es geht darum, die alten antiquierten Strukturen unserer Realität (Machtliebe und deren Umsetzung ohne Rücksicht auf Verluste) nieder zu reißen und neue Strukturen zu bilden. Dabei geht es nicht um tolle visionäre und revolutionäre Strukturen sondern darum dass sie innovativ und nachhaltig sind und die Wassermann-Werte unterstützen. Es geht darum, zu erkennen und zuzulassen, dass jeder die Freiheit hat (egal wie es im Außen aussieht), seine eigene spirituelle Evolution zu bestimmen, solange dies kein anderes Leben, inklusive der Erde, schädigt. Die alte Welt hat nicht verstanden, dass was auch immer einem Lebewesen widerfährt, allen anderen auch widerfährt. Mit dem Wassermann-Fokus ist es an der Zeit, dass wir erkennen, dass die universelle Liebe die nachhaltigste Art bietet, um durch diese unbekannten Zeiten zu navigieren. Aus der universellen Perspektive ist Liebe die Antwort.

Lilith wird uns wachrütteln, falls wir den Wassermann-Geist zu einseitig leben, zu viel nur auf das Virtuelle, die Erneuerungen in Technik achten, zu distanziert sind und das Irdischen mißachten. Sie macht uns bewusst, dass wir in einer Welt leben, die lebt, atmet, singt, summt, brummt, die verletzlich ist und unzählige Werte hat. Sie weckt unsere Achtsamkeit gegenüber unserem Körper (und dem der Erde), dass beide keine Maschine sind sondern ihr eigenes Tempo haben. Lilith will Gleichberechtigung, ein Gleichgewicht zwischen männlich und weiblich. Im Stier mit Uranus geht es ihr um das Gleichgewicht zwischen Fortschritt und Lebensqualität, abstrakt und irdisch, technisch und natürlich, distanziert und sinnlich nah, emotionale Kühle und Lebenswärme.

Mit dem Tod kommt immer auch Leben. Und die dunkle dunkle Mitternacht, die tiefste Nacht des Jahres ist ein perfekter Moment für jedwede große Umkehr. Mythologisch gebiert die Erdmutter in der stillsten aller Stunden, der Modranecht, Mutternacht, das Lichtbaby, den neuen Sonnen-(resp Jahreskreis-)König. Es ist der Moment des Wiederaufstiegs des Lichts, der Geburt des neuen Lebens. Zur Wintersonnenwende spüren wir, dass sich etwas verändert. Auch wenn noch die Dunkelheit herrscht, so wissen wir, dass neues Leben aufkeimt, dass sich tief in der Erde die Kräfte sammeln, die im Frühjahr aufbrechen werden.

Nimm dir Zeit, um alles, was dich in deiner wahren Göttlichkeit einschränkt, offen und ohne Urteile anzuschauen. Sei ehrlich und entscheide dich, was du alles davon verabschieden kannst und auch wirst. Du bist verantwortlich dafür, wie viel Freiheit und Souveränität in dein neues Leben kommen darf. Finde heraus, wie du in deinem Leben in jedem Moment lieben kannst, egal wie herausfordernd der Moment ist. Was hilft dir, mit den hohen Schwingungen der Liebe verbunden zu bleiben – egal was im Außen gerade passiert? Was muss an deinen alten Strukturen und Vorstellungen verabschiedet werden, damit du frei bist, dein wahres Ich auszudrücken, zu sein, zu leben? 
Du setzt den Impuls. Bewusst. Mit Absicht. Öffne deinen mind für deine Visionen und die des kollektiven neuen Bewusstseins, der neuen Zeit. Nur ohne bereits bestehende Vorstellungen können wir wirklich neues Wissen empfangen. Das was kommt, war noch nie da, dh wir können es noch gar nicht kennen, können noch keine Vorstellung, keine Worte, davon haben. So lasst uns nicht nur wie Rilke glauben an ein neues Jahr, voll nie gewesner Dinge, sondern bewusst uns dafür öffnen.

 

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Titelbild: rahaij / pixabay
Sternenhimmel: gefunden auf facebook ohne Quelle

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