Wie schon letzen Monat angekündigt, findet in diesem Zyklus das sogenannte “Tor des absichtsvollen Todes” statt. Bevor Innana für die nächsten ~90 Tage Inanna in der Unterwelt verweilen wird, bevor Venus endgültig als Morgenstern sterben wird, bildet Venus am 10. Februar nochmals eine Konjunktion mit der Mondin (11° 41′ Wassermann).
Während der letzten Monate hat Inanna bei ihrem Abstieg an jedem Tor sich einer ihrer Insignien entledigt. Sie hat Stück für Stück alles, was ein verzerrtes Abbild ihrer Macht ist, aufgegeben und zurückgelassen. Nun wird sie die nächsten Wochen in der Unterwelt verweilen. In dieser Zeit darf dann alles sterben was uns von unserer Göttlichkeit trennt. In dieser Zeit ist Venus von der Erde am weitesten entfernt, reist mit der Sonne und ist nicht sichtbar. Das Sterben geschieht tief in uns drin, nicht sichtbar – bis Venus dann als Abendstern wieder am Himmel erscheinen wird.
Nackt und bloß steht Inanna nun vor ihrer Schwester Ereshkigal, der Göttin der Unterwelt, des Todes und der Wiedergeburt, und es gibt nichts mehr, was sie von irgend jemand anderem unterscheidet. Wie sie beschließt, bewusst, aus eigenem Willen heraus, zu sterben, können wir uns auch ergeben, uns bewusst dem Tod aushändigen, um unser eigenes Bildnis, die Person, die wir glaubten zu sein, sterben zu lassen.
An diesem Ort der Verwundbarkeit haben wir Zeit, alle Anhaftungen an das Leben freizulassen und uns ganz dem transformativen Prozess des schamanischen Todes (und der Wiedergeburt) hinzugeben. Während der nächsten Wochen geht es darum, bereitwillig den Tod zu umarmen, die Kräfte alles vernichten zu lassen, was nicht mehr länger deinem wahrhaftigen Selbst dient! Der Schlüssel dazu ist Hingabe und Urvertrauen – dann folgen Befreiung und Ermächtigung (Inanna wird wiedergeboren).
Die Geschichte von Inanna zeigt einen Weg der Heilung, Integration und Wachstum. Inanna erkennt in der Konfrontation mit Ereshkigal, dass sie gegen ihre Schwester, d.h. gegen ihre tiefsten, dunkelsten, wildesten und abgründigsten Wesensanteile, keine Chance hat. Sie muss sich dem Prozess hingeben.
Erst wenn wir bis auf das letzte Hemd nackt ausgezogen werden, wenn uns ganz und gar der Boden unter den Füßen weggezogen wird (Inanna hängt für 3 Tage als verrottendes Stück Fleisch auf einen Haken an der Wand), wenn es nichts mehr gibt, was uns Halt gibt, ist die Kraft von Ereshkigal spürbar. Während des Abstiegs in die Unterwelt, in die eigenen Abgründe, geht es um die Aufgabe jeglichen Scheins, das Ablegen der Insignien. Nun, in der Unterwelt, geht es um die Aufgabe der eigenen Identität, um das Sich-Einlassen mit der völligen Leere und Sinnentleertheit, um neu erschaffen zu werden.
Wenn wir den Tod umarmen und alle Vorstellungen/Definitionen, die wir von uns hatten, auflösen, können wir in die Person wiedergeboren werden, die wir wahrhaftig sind. Hingabe ist der Schlüssel für diese Absicht auf Befreiung und Ermächtigung.
Jede und jeder einzelne, der sich auf diesen Prozess einlässt, kreiert eine neue kollektive kraftvolle Verkörperung des Göttlichen mit. In diesem Zyklus geht es um die magische und verspielte Kraft des Zwillings-Archetypus: Frei ausdrücken, zeigen, kommunizieren, wer wir sind. Uns immer wieder neu entdecken durch unsere grenzenlose Kreativität. Der Regenbogen-Göttin des Lichts und des Versprechens folgen. Den Weg des “grossen Geistes” zu leben, welcher voller Liebe und Verständnis und Lebensfreude ist. Das alte Erbe und Wissen aller Kulturen erinnern und über uns selbst lachen, uns und die Welt nicht allzu ernst zu betrachten. Uns immer wieder fragen: wie kann ich mehr Freude, mehr Freiheit, mehr Erfüllung kreieren?! – Du tust es für dich und andere.
Die Mond-Venus Konjunktion findet einen Tag vor dem Neumond statt. Mond-Venus bilden eine Konjunktion mit Jupiter (12°24′ Wassermann), Saturn (6°26′ Wassermann), Merkur (17°14′ rx Wassermann), Fixstern Albali, und stehen im Quadrat zu Uranus (7°03′ Stier), Lilith (12°32′ Stier), Mars (17°56′ Stier). Eine riesige Spannungskonstellation, von dessen Energien des Auflehnens und Widerstands gegen (alte wie neue) Einschränkungen man sich leicht mitreißen lassen kann. Meiner Ansicht nach ist es das Beste, tief in sich selbst einzutauchen und sich zuallererst von selbsterschaffenen Einschränkungen zu befreien. Hilfreiche Fragen, die wir uns stellen können, sind: Welchen meiner magischen verspielten Anteilen erlaube ich es nicht, sich zu zeigen. Wo erlaube ich mir selbst nicht, das Leben magisch zu leben, das Unmögliche möglich zu machen sondern bleibe konform, angepasst, im alten Trott? Was, wenn ich mein Bewusstsein erweitere, Grenzen überschreite, Magie webe, die Kraft meines Verstandes nutze, aus meinem alten Denkschema aussteige, meine Gedanken einen Schritt jenseits die rationale lineare Logik machen lassen?!
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Liebe Nicoline
Von Herzen danke für den Blog über Innanna Ich freue mich jedesmal darüber
Es hilft mich zu zentrieren, die natürlichen Zyklen zu leben, so wie ich es tief in mir spüre. Die Worte versichern mir jedesmal, dass ich tief verbunden mit allem Sein und ich meinen Absichten trauen kann.
Also, lass uns sterben und mal eine Weile kopfüber abhängen. Wir treffen uns in der Unterwelt ❤️❤️❤️
Alle Liebe und Segen
Barbara Eywa Alles
Liebe Barbara. Das freut mich sehr, dass dir Inannas Geschichte hilft und mit in der Unterwelt hängst. Purification, purification, purification…..so dass wir authentisch hinauf steigen ❤️